Eine Insel verliert ihr Gesicht!

Ein einziger Satz im Gespräch des Nordmagazins mit dem Tourismus-Chef der Insel Rügen zeigt das ganze Dilemma, in dem sich die Insel Rügen befindet. Die Insel wurde - und wird total verkannt und von zuviel Leuten verwaltet und gemanagt, die nur ihren "Job" machen - und das sehr schlecht.
Er sagte lächelnd: "Wenn wir dem Grand Canon auch keine Konkurrenz machen, so wäre es doch schön, wenn wir das Ding hätten. Damit verglich er den größten Canyon und National Park der Welt mit dem kleinsten Nationalpark Deutschlands. Er hat überhaupt nicht begriffen, dass die Dimensionen - 500 km Schlucht gegen 8 km Küste - gar keinen Vergleich zulassen, da eine solche Brücke in den Weiten des Canyons fast verschwinden würde - aber den Blick auf Königsstuhl und Victoria-Sicht für immer zerstören würde.
Die Dimension des Canyons verdoppelt sich sogar, da er umrundet werden kann und überall kolossale Ausblicke bietet, wogegen unser "Ausblick" auf lächerliche 150 Meter schrumpft. Dieses Projekt muss in jedem Fall verhindert werden. Es wäre eine grandiose Fehlleistung des Architekten-Büros, nur den Gewinn und das Prestige im Auge zu haben und einen Nationalpark und "Welt-Natur-Erbe " zu vernichten.
Blick auf den unverbauten Königsstuhl
So dilettantisch hier versucht wird, eines der schönsten Wandergebiete Deutschlands "unwegbar" zu machen, indem man die einzige Treppe im schönsten Küstenbereich verrotten lässt - statt zu reparieren, ist eine Schande. Angeblich wären die paar Euros und Eigenleistungen nicht aufzubringen - aber um die 7 Millionen für den Bau dieses Monstrums aufzubringen, reicht es? Wer nun Fördergelder erwähnt, dem sei gesagt, dass dieses Geld nicht mit einem Haushalts-Drucker, rund um die Uhr für Nutznießer gedruckt wurde, sondern von vielen Menschen hart erarbeitet werden muss. Das Geld sollte für besondere Aufgaben eingesetzt werden - und nicht Versagern zugeschoben werden, die es für Prestige-Zwecke verbauen.

Klaus Ender, Naturfotograf, Buchautor

Februar 2018

Kommentare:

Lieber Klaus, eben verfolgte ich Deine Links und bin entsetzt. Was ist denn dort auf Jasmund passiert? Der Zustand der Kreideküste (die Kreide war noch nie so dreckig wie zurzeit) und des Waldes machen mir auch schon länger Sorgen. Vor allem ärgert es mich, wenn sich viele Besucher nicht an die Regeln eines Nationalparks halten. Aber das hier ist ja noch viel schlimmer. Wenn der Verfall dieser Gegend nicht gestoppt wird, dann war es das mit einem Welt-Erbe. Dann liegen am Ufer die vielen herabgestürzten Bäume, niemand kann und will mehr dort wandern, alles wird verboten werden. Dann baut man ein Kino und zeigt schöne Filme in 3D und die Urlauber und unsere Enkel sehen, wie es einmal war.
Reinhard

Einfach mehr als ein Skandal, kein Geld für eine Treppenreparatur von 10 m, aber auf der anderen Seite Millionen für das unästhetische Gebilde inmitten der Natur ausgeben. jeder hat das Recht auf den Strand nach unten zu gelangen und nicht nur die s.g. Naturialisten, dei in ihren Handeln den Obrigen anderer Diktaturen in nichts nachstehen. Für den Abstieg kann man ja kein Geld verlangen aber für eine Toilettengang in dem überteuerten Freilandmuseum kan man schon mal 10 und mehr Euronen den menswchen abknöpfen. Manchmal muss man denken das die UNESCO überhaupt nix weis von den Schandtaten ihrer Mantelträger. Leider ist es zu weit um persönlich meinen Unmut den mächtigen ins Ostergesicht zu sagen....
bavare51