NSG Granitz - Fortsetzung

Der schwarze Freitag vom "Weltbad" Binz oder Freitag, der 13...

Foto: T. Haase
Gegen 17 Uhr 30 erreichte mich der Anruf einer älteren Dame aus Binz, die mit Empörung mitteilte, dass im Gegensatz zum "OZ"-Artikel vom 12. 06. 03 der Tat-bestand ein ganz anderer sei, als von der BVVG dargestellt. Nach ihrer Frage: "Für wie dumm hält uns dieser Mann eigentlich", fährt sie fort, dass ausgerechnet dort Baum um Baum fällt, wo gar kein Haus steht, deren Bewohner sich gefährdet fühlen könnten!
Kurz nach 18 Uhr waren wir zu Dritt in Binz und stellten fest, dass der gleiche Abschnitt betroffen ist, den ich am 23. Mai 2003 nach zahlreichen Telefonaten stoppen konnte.
Unter diesen tonnenschweren Stämmen wächst der neue Wald heran?
Jetzt - 20 Tage später - ebenfalls zur Brutzeit der Vögel, wird die "Gefahrensituation" für die Anlieger, wieder so groß, dass sofortiger Handlungsbedarf besteht?! An Herrn Jakob Nagel (BVVG) und alle, die zu diesem erneuten Baumfrevel beigetragen haben, die Frage von uns: Für wie dumm halten Sie uns eigentlich??? Ihre Aussage im o.g. Artikel ist ein Hohn, für alle denkenden Menschen. Der Hang, an dem (zum 2. Mal während der Schonzeit der Tiere) Bäume gefällt werden, liegt 30 Meter hinter dem ersten Haus, so dass kein Baum eines der Häuser bedroht. Während des Fotografierens sprach uns ein Anwohner an, der allerdings auch nicht verstehen konnte, warum man hier fällt statt wirklich oberhalb der Häuser.
Der angeblich schon vorhandene (verjüngte) Wald, wird bei der Fällung der tonnenschwe-
ren Buchen und der radikalen Arbeitsweise der BVVG höchstens kleine Krüppelbuchen hervorbringen! Schon Herr Klötzer sagte nach der Besichtigung der 1. Aktion vom 23. Mai: "Eine unhaltbare und stümperhafte Arbeitsweise" Und das soll die Basis für einen Junggwald sein???
Ein Wort zum "Tatort Granitz": Ich lebte 15 Jahre als Naturfotograf in Österreich und erlebte Lawinen, Muren und vor Ort eine aufwendige und kluge Wildbach- und Lawinen-verbauung. Aber kein Forstbeamter käme auf die Idee, an Berghängen Bäume zu fällen, die im Erdreich fest verwurzelt sind. Jeder Bergbauer ist froh, wenn Vegetation Fuß gefasst hat, die das Erdreich bindet. Gehen auf Rügen die Uhren anders? Ca. 7 Menschen-Generationen haben in Binz unterhalb der bewaldeten (!) Berghänge ihre Häuser gehabt - und mit den Bäumen gelebt! Heute jedoch, wird alles angezweifelt, was frühere Generationen wussten, obwohl diese noch mit der Natur lebten! Die Häuser sind nicht in erster Linie von den Buchen bedroht, sondern von den immer mehr zunehmenden Stürmen und Regengüssen, die den Hang wegspülen können, wenn das Wurzelwerk fehlt! Der Sturm weht nicht aus dem Berg heraus, sondern stürmt von der offenen See her auf Wald und Hänge zu, so dass die Bäume, sofern sie fallen, nicht die unteren Waldwege treffen, sondern gegen den Hang gedrückt werden! Schauen Sie sich Lehrbilder aus den Alpen an! Im "OZ"-Artikel der BVVG werden bewusst Tatsachen verdreht, künftige Probleme der Klima-Veränderung übergangen und ein Bild von angeblichen Sicherungsarbeiten vorgetäuscht, die es so nicht gibt!
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