Politik und DBU auf dem Holzweg!

Wer den Text der Werbetafeln unbedarft liest, der könnte glauben, "hier ist die Welt noch in Ordnung..." Das Gegenteil ist der Fall!

Eine 1.900 (!) Hektar große Fläche wird als "DBU-Naturerbefläche Prora" bezeichnet und gehört mit den Halbinseln Pulitz (strenges NSG mit Seeadlern) und Stedar zum "Nationalen Naturerbe." Es wird eine von 33 Flächen, die bundesweit in die "gemeinnützige DBU - Naturerbe GmbH" als Tochter der "Deutschen Umweltstiftung Umwelt" - vom Bund übernommen wurde.

Man wirbt mit "4000 Jahre alten Feuersteinfeldern", die zu den sensibelsten Refugien gehören und von der Zerstörung bedroht sind, wenn hier Massentourismus einsetzt. Und das ist MASSSENTOURISMUS, denn auf dem gleichen Werbe-Ständer protzt man mit 220 (!) neu eingerichteten Parkplätzen!
Man wirbt mit "malerischen Erlenbrüchen", die bekanntlich Feuchtgebiete sind, die man normalerweise nur mit Gummistiefeln betreten kann.
Man wirbt mit "naturnahen Dünen" - deren Betreten grundsätzlich verboten ist! (Küstenschutz)
Es ist schon ein Wunder, dass man nicht Caspar David Friedrich mit seinen Kreidefelsen in die Werbetrommel wirft, was sonst üblich ist. Vielleicht mahnte einer der "Naturerbe-Macher" davor, weil C.D.F.trotz seiner beschränkten Mittel Bäume aufkaufte, um sie vor der Fällung zu retten.
Er wäre fraglos einer der ersten gewesen, der den Bauherren dieses "Naturerbes" auf die Finger geklopft hätte. Und wie die wirkliche Lage Rügens in punkto Natur wäre, wenn man alles ungeprüft genehmigen würde, was sich Bauherren, Bund und Politik aushecken, kann man hier - in der Sorgenkind Rügen nachlesen.
Diese Bilder stehen viele Jahre im Internet und sind Ministerien u. a. Instanzen bekannt.
Es gab zwar keinen Protest (warum auch - wo Fakten genannt sind) aber geändert hat sich nichts!

Der prognostizierte Weltuntergang der Maya wird "noch" nicht statt finden, aber die Spezies Mensch arbeitet Tag für Tag daran, dass sich die Erde wehren muss - und ich bin sicher, dass bevor sie untergeht, sie sich von der Menschheit (wie auch immer) befreit.
Bis es soweit ist, sollten wir prüfen, was wir selbst tun können. Stuttgart 21 muss ein Anfang gewesen sein, großkotzige Prestige-Projekte zu verhindern. Von "denen da oben" - die wir immer wieder wählen, haben wir nichts zu erwarten. Kaum sind sie im Amt, haben sie den Bezug zu uns verloren.
Etwa 6 km entfernt, gibt es das historische Jagdschloss Granitz, das doppelt so hoch gelegen, einen viel schöneren Rundumblick gewährt. Der protzige Bau des"Naturerbes" macht nur Sinn, den Rügener Tourismus als "Milch gebende Wollsau" anzusehen, um die Touristen abzuschöpfen. Rügen hat mit den Leuchttürmen von Arkona, dem Bergener Rugardturm, dem Jagdschloß Granitz und dem Thiessower Lotsenturm herrliche Ausblicke über ganz Rügen.

Ein trauriges Beispiel für Türme auf Rügen ist dagegen der hölzernde Grümbke-Turm, der renovierungsbedürftig vor der Saison 2012 vergeblich auf eine Reparatur wartete. Viele Touristen fuhren erfolglos in diese einsame Ecke Rügens, die von ihrer Natur lebt und diesen Turm bräuchte, der den Blick weit über Hiddensee hinaus ermöglicht. Für eine kleine Renovierung dieses Turms fehlt das Geld, aber wenn Fördergelder für Neubauten fließen, gibt es kein Pardon für Wald und Flur, da wird rücksichtslos gerodet und gebaut, ohne an Folgekosten zu denken!