Landstraße Groß Zicker nach Gager

Auf dem lieblichen Mönchgut auf Rügen gibt es eine hässliche Betonplattenstraße, die Groß Zicker und Gager miteinander verbindet. Einziger Lichtblick war bisher das tunnelartige Aussehen, das die riesigen Bäume dieser Straße verliehen. Zu recht ist auf Rügen-Landkarten diese Straße "grün" unterlegt, um auf die schöne umgebende Natur hinzuweisen.
Jetzt wurden etwa 8 Baumriesen (alle etwa 1 Meter Durchmesser) gefällt und liegen am Wegesrand und verrotten. Dr. Noack von der Unteren Naturschutzbehörde teilt mir auf meine Anfrage mit, dass das Biosphärenreservat die Fällung der Bäume genehmigte! Obwohl die Mittel zur Sanierung der Straße überhaupt noch nicht bewilligt sind, wurden wieder einmal "Tatsachen" geschaffen! "Erst einmal die Bäume weg, dann können wir, falls der Haushalt genehmigt wird, gleich groß anfangen!"
Hier beweist die Leitung des Biosphärenreser-vates wieder einmal, dass man nicht "mit der Natur leben kann", darum "bereinigt man sie!" Wer auf unserer Page www.sorgenkind-ruegen.de die Schattenseiten anklickt, wird mehrfach fündig, wie besagte Behörde mit der Natur umgeht! Was sollen die Rad-Touristen denken, denen es nicht darum geht, schnell von A nach B zu kommen, sondern unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel" unsere Natur genießen wollen? Warum fordern die Verantwortlichen Millionenbeträge an Fördergeldern für Straßen und Wege, wenn die Natur ringsum, die der eigentliche Anziehungspunkt für die Besucher ist, von ihnen vernichtet wird? Wann begreifen diese unverantwortlichen Verantwortlichen endlich, dass die Natur unser Tafelsilber ist?




Wir Naturschützer fordern ein Umdenken und Handeln im Sinne der Natur und von den Naturschutzbehörden, verantwortbares Handeln und Anzeigenerstattung bei Zuwiderhandlungen! Wenn unsere Behörden, die dem Schutz der Natur verpflichtet sind, nicht endlich lernen, vor der Natur Respekt zu haben, wird sich der Tourist bald fragen: "Warum sollen wir noch nach Rügen fahren, wo alles das, was diese Insel ausmacht, vernichtet wird...?"

November 2006