Kahlschlag auf dem Friedhof in Thiessow

Ich bin krankheitsbedingt nicht mehr unterwegs auf der Insel und daher entgehen mir die Schandtaten, die die Natur betreffen. Dazu zählt zweifelsohne die Vernichtung des Pappelbestandes auf dem kleinen Friedhof in Thiessow auf dem Lotsenberg im Dezember 2020. Dieser Pappelbestand bewog uns vor ein paar Jahren, dort unsere Grabstelle zu wählen. Er war von weither sichtbar und umrahmte den kleinen Friedhof.

Immer wieder wird der leidige Paragraf der Verkehrswegesicherung missbraucht. Da fallen auch gesunde Bäume, da fallen starke Bäume. Statt die wenigen Bäume, die ggf. Schäden aufwiesen, zu entfernen, wird gleich der gesamte Bestand vernichtet.

Wie schützende Wächter umsäumen die Pappeln den Friedhof.
Davor schützt auch der Status als Biosphärenreservat Südostrügen nicht, wie man bei dem Friedhof sieht. Gerade in einem solchen Reservat müsste man die Landschaft mit Hügeln und Bodden, Bäumen und Vegetation besonders schützen, denn jeder Baum schafft Sauerstoff und filtert die Luft. Es wäre der wichtigste Beitrag für eine bessere CO2-Bilanz, Bäume zu erhalten. Ich bin sehr betroffen, dass wieder einmal der Paragraf benutzt wurde, um eine Aktion zu rechtfertigen, die nicht zu rechtfertigen ist.
Die Pappeln umrahmen den kleinen Friedhof.