Stellungnahme der Bürgermeisterin von Zirkow, Frau Bohn, zum Wegeausbau in Nistelitz.

Von Nistelitz sicher bei jedem Wetter zur Kleinbahn und nach Seelvitz

Seit 1999 arbeitet die Gemeinde Zirkow nach einem Votum der Gemeindevertretung an der Vorbereitung des Wegeausbaus zwischen der Kleinbahnstation Seelvitz und dem Ort Nistelitz. Flächen wurden dazu gekauft, Vermessungen ausgeführt, Förderanträge gestellt. Der dann asphaltierte Weg wird den Radweg Rügen-Rundtour und den Hauptwanderweg E 10 an den Kleinbahnhaltepunkt Seelvitz wetterunabhängig anbinden.
Dass Landwirtschaft, Bewohner und Urlauber von Seelvitz diesen auch mit nutzen, ist ein nicht zu unterschätzender positiver Nebeneffekt.
Trefflich wurde zwischen Gemeinde, Planer und Fördermittelgeber über die Ausbauart gerungen. In der denkmalgeschützten Ortslage kommt bis hinter den Löschteich historisches Pflaster zum Einsatz, so dass der Gesamteindruck des Ortes nicht zerstört wird. Aber ab dort ist, auf die Gegebenheiten bezogen und unter Abwägung aller Belange (leider) Asphalt die günstigste Variante.
Und so wurden nach positiver Fördermittelzusage die Ausführungsplanungen im Frühjahr 2003 begonnen. Alle Anregungen der Anlieger und der TÖB's (Träger öffentlicher Belange) wurden untersucht, wenn möglich ins Projekt eingearbeitet und ab Mitte des Jahres stand das Projekt. Nun sollten die Zusagen der Form halber schriftlich fixiert werden und da stoppte die Entwicklung.
Bis zum Erscheinen des Artikels am 27.09.2003 in der Ostsee-Zeitung. Es fanden sich die Einwohner zusammen, stritten mit Amt, Planer und Bürgermeisterin über das Projekt und waren überzeugt, dass keinerlei Nachteil vom Ausbau des Weges zu erwarten war. Im Gegenteil, sie freuten sich z.B. auf einen Spaziergang trockenen Fußes auch bei Regen zum Hügelgrab oder nach Seelvitz.

Nach einigen Verhandlungen und mit toller Unterstützung aus dem Landratsamt lagen am 02.10.2003 abends alle notwendigen Unterschriften vor. Dafür sei allen, die aktiv daran beteiligt waren, herzlich Dank gesagt! Es ist eine Paradeleistung von sachbezogener Demokratie und hat so manchen erstaunt!
Die Ausschreibung läuft, die Fördermittel alle gesichert, der Baubeginn ist terminiert und alle Nistelitzer und Beteiligten an der Lösung sind herzlich eingeladen, am 03. November 2003 den Baubeginn mit Sekt zu begießen.
Und nicht nur auf den Baubeginn des Weges wird an diesem Tag angestoßen, sondern auch auf ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl und den Stolz, im Engagement für eine Entwicklung für ihren Ort etwas bewegt zu haben. Es wird ein toller Tag werden!
Und die Radler auf Rügen werden es uns danken, wenn sie öfter als bisher - mit 20 kg Gepäck am Rad oder einem Anhänger mit dem Nachwuchs drin - auf einladenden Pfaden die traumhafte Natur um Nistelitz genießen können.
Kritikern sei noch gesagt, dass am Bahnübergang Seelvitz nicht für immer der Weg als Sandweg weitergehen muss. Gehen wir gemeinsam an die Lösung der nächsten Schritte.
Denn schon Michael Ende ließ den alten Straßenkehrer Beppo zu Momo sagen: "Man darf nie an die ganze Straße denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer nur an den nächsten. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat, man hat gar nicht gemerkt, wie, man ist nicht außer Puste. Das ist wichtig."

In diesem Sinne freue ich mich ganz besonders, dass nächsten Sommer ein kleines Mosaikstück Radweg im Gemeindegebiet Zirkow dazugekommen sein wird, und hoffe auf positive Nachahmer des Weges dahin. Denn man kann viel bewegen, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und dann wird manchmal fast Unmögliches wahr.
Probieren wir's gemeinsam zum Nutzen Aller!

Ihre Kristin Bohn
Bürgermeisterin

Der Sachverhalt